Lerne anderen zu vergeben.
Nicht weil sie es verdienen,
sondern weil du den Seelenfrieden verdienst.
Jonathan Lockwood Huie
Vergeben, Versöhnen, Verzeihen
Jeder von uns ist in seinem Leben schon einmal verletzt, enttäuscht oder hintergangen worden. Oft scheint es uns unmöglich zu vergeben, zu tief sitzt der Schmerz.
Frieden zu schließen mit der eigenen Geschichte und Vergangenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Glück und Zufriedenheit in unserem Leben.
Wenn wir verzeihen, können wir unser Herz befreien und Heilkräfte für uns frei setzen. Und wir verlassen damit unsere Opferrolle. Negative Gefühle können ein enormer Stressfaktor sein und uns auch auf Dauer krank machen.
Vergeben? Ich soll vergeben?
“Wie kann und soll ich vergessen, was mir angetan wurde? Nein, das kann ich auf keinen Fall!”, denkt jetzt möglicherweise der ein oder andere Leser.
Es geht nicht darum, den Vorfall zu vergessen.
Wenn wir versuchen, die Vergangenheit zu vergessen, dann geben wir ihr viel zu viel Macht. Das, was geschehen ist, kann dann nach wie vor unser Leben bestimmen.
Erleichterung können wir uns verschaffen, indem wir vergeben, aber nicht vergessen.
Meist hat der Schmerz-Verursacher den Vorfall längst für sich abgehakt und geht unbeschwert seiner Wege. Durch unser “Nachtragen” tragen wir wortwörtlich die Last auf unserem Rücken oder den Schultern.
Warum schreibe ich diesmal über dieses Thema?
In meiner Kindheit gab es ein Erlebnis, das ich bis vor ein paar Wochen nicht losgelassen hatte. Vergeben war bis dahin wie ungeschehen machen. Das wollte ich aber nicht.
Dann las ich in einem Buch was “vergeben” wirklich bedeutet, und was nicht.
Nachdem ich nun verstanden hatte, was es heißt und wie es mich auch heute, über 30 Jahre nach dem Erlebnis, noch befreien kann, habe ich es ausprobiert.
Mit einer anderen Sichtweise auf die Situation von damals konnte ich vergeben und habe mich freier gefühlt. Es fiel eine Last von meinen Schultern, obwohl ich damals das Opfer war.
Was bedeutet nun vergeben?
Häufig glauben wir, dass wir, wenn wir anderen vergeben, unseren Schmerz und unsere Kränkung vergessen müssen. Das ist nicht der Fall! Wenn wir vergeben, löscht das nicht aus was passiert ist! Das soll es auch gar nicht.
Erinnern und akzeptieren, was passiert ist, ist der Schlüssel zur Vergebung, aber nicht des Vergessens. Bewusstes Erinnern und Vergeben sorgt dafür, dass die Situation an den Ort gebracht wird, an den sie gehört, nämlich in die Vergangenheit. Damit verliert z. B. in meinem Fall die Kindheit die Macht über das, was in der Gegenwart passiert. Wenn ich mich nun an die damalige Situation erinnere, spüre ich nicht mehr die verbitterten Gefühle, ich kann anders damit umgehen.
Eine konkrete Versöhnung oder Aussprache mit den betreffenden Personen ist nicht nötig. In dem Prozess der Vergebung geht es hauptsächlich darum, uns selbst Gutes zu tun. Unser heutiges Leben nicht mehr von der Vergangenheit beeinflussen zu lassen.
Vergeben heißt auch verstehen.
Dieser Prozess braucht seine Zeit und ist nicht nur ein Knopfdruck.
Wenn möglich, mache dich mit der Lebensgeschichte der Person vertraut, der du vergeben hast oder möchtest. Warum hat die Person so gehandelt, wie sie es tat? Was könnte das Motiv der Handlung gewesen sein? Wie war die Lebenssituation? Was hat sie selbst erlebt?
Ich weiß, das ist nicht so einfach, aber auch nicht unmöglich.
Indem wir das Leben der anderen Person betrachten, wechseln wir die Perspektive.
Dann sind es evtl. nicht mehr die eigenen Eltern, Großeltern, Freunde, Personen aus der Nachbarschaft oder Mitschüler, sondern Erwachsene mit einer eigenen Lebensgeschichte.
Als ich noch einmal zu meiner Erinnerung von damals geschaut habe, war es für mich jetzt leichter aus Sicht einer Erwachsenen die Lebensgeschichte meiner “Täter” zu sehen. Und auch eine Ahnung davon zu bekommen, warum sie so gehandelt haben.
Ich mag sie heute immer noch nicht, aber das muss ich auch nicht. Mir geht es jetzt besser, und ich fühle mich befreiter.
Wie es den beiden geht, wenn sie mich heute sehen, weiß ich nicht, das ist mir inzwischen auch egal. Ich kann zurückgrüßen, ohne mich dabei schlecht zu fühlen, und das ist für mich okay.
Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite,
als du sie bisher sahst,
denn das heißt ein neues Leben beginnen.
Marc Aurel
Warum ist es hilfreich, sich mit seiner eigenen Lebensgeschichte zu beschäftigen und sich auszusöhnen?
Alles, was wir bisher erlebt und bewertet haben, hat uns geprägt. Es ist in unserem Unterbewusstsein gespeichert.
Ein wütender Blick zurück in die Vergangenheit hält uns dort gefangen und davon ab, unser eigenes Leben selbstbestimmt zu leben.
Wut und Verbitterung können zu einer ununterbrochenen seelischen und körperlichen Anspannung führen. Permanenter Dauerstress raubt uns Lebenskraft und wirkt sich auch schädlich auf unser Immunsystem aus. Das alles kann unseren Körper krank machen.
Indem wir verzeihen, vergeben, loslassen, können wir unseren Körper bei seiner Heilung unterstützen und unsere eigene Lebenskraft zurückgewinnen.
Verzeihen hat nichts mit Schwäche zu tun, im Gegenteil, es ist ein Ausdruck von Stärke.
Was hat das Foto vom tränenden Herzen mit Vergebung zu tun?
In dem Buch “Die Blumen der Engel” von Doreen Virtue & Robert Reeves steht zu Tränendes Herz folgendes:
Energetische Eigenschaften:
Heilung des Herzens; Loslassen alten Schmerzes, niederdrückende Emotionen und Verbitterung; macht Vergebung möglich.
Wer für sich mit der Energie des Tränenden Herzens meditieren möchte, kann sich einfach ein Bild / Foto der Pflanze nehmen und den Fokus darauf richten.
(Das oben verwendete Foto kann kostenlos bei pixabay.com ohne Anmeldung heruntergeladen werden. Einfach den Suchbegriff “Tränendes Herz” eingeben.)
Hast Du weitere Fragen zu diesem Thema, oder ist Dir etwas unklar?
Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Thema Vergeben, Versöhnen, Verzeihen?
Sende mir einfach eine E-Mail: oder rufe mich an, meine Telefonnummer ist: +49 5161 5039600. Ich würde mich freuen, von Dir zu hören.
Unter dieser Telefonnummer kannst Du Dich auch für meine Seminare oder für das kostenlose Kennenlerngespräch anmelden.
Ich freue mich auf Deine Rückmeldung!
Herzliche Grüße aus Bomlitz
Sabine Eggersglüß
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