Foto Canva
Selbstvertrauen
Heute morgen war ich beim Bäcker und bekam ein Gespräch mit, das meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Vor mir war ein Mann an der Reihe, ich schätze ihn zwischen 55 und 60 Jahre alt.
Scheinbar ein Stammkunde, da die Verkäuferin gleich 2 Brötchen vom Blech nahm und für ihn bereitlegte, bevor er ein Wort gesagt hatte.
Mit recht eingeschüchtertem Blick und zaghafter Stimme fragte er dann vorsichtig, kann ich ein Brötchen noch tauschen? Die Verkäuferin stimmt zu.
Sein Gesicht entspannte sich und erleichtert sagte er dann: “Heute möchte ich lieber ein Brötchen und eine Laugenstange.”
Für die Verkäuferin kein Problem, sie hat besagtes Cranberriebrötchen ausgetauscht. Der Mann wirkte nun mutiger und fragte außerdem nach 2 anderen Brötchen, die würde er dann schon für morgen mitnehmen, da sei ja Samstag. Er zahlte und verließ mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und den 4 Backwerken in der Tüte den Laden.
Mich ließ dieses Erlebnis nicht los und ich habe zuhause davon erzählt. Meine Tochter sagte dazu, vielleicht war das sein Vorsatz für dieses Jahr, mutiger zu sein.
Vielleicht hat er wirklich, all seinen Mut zusammengenommen und sich getraut, heute etwas anders zu machen. Seine Routine zu durchbrechen und statt süßem Brötchen die Laugenstange genommen. Ich freue mich für ihn, daß er das gemacht hat.
Manche Menschen strotzen vor Selbstvertrauen, für sie ist es ganz einfach und kein Problem ihre Wünsche zu ändern und zu äußern, für andere überhaupt nicht.
Das Selbstvertrauen wächst auf dem Boden unserer Kindheitserfahrungen, die wir in unserer Lebenswelt machen und ist auch Themen- und Situationsabhängig.
Im Grunde genommen sind es die Erfahrungen und Erinnerungen aus unserer Kindheit, die im JETZT behindern, sich auswirken. Das Innere Kind von heute, möchte niemals wieder erleben, was in der Kindheit zu Scham und Schuldgefühl geführt hat.
Vielleicht durfte dieser Mann als Kind nichts selbst aussuchen oder wurde zum Einkaufen geschickt und hat eigenmächtig entschieden etwas anderes, als das aufgetragene zu kaufen und dafür mächtig Ärger bekommen. Oder er konnte irgandwann etwas nicht mehr ändern.
Was auch immer er erlebt hat, wissen wir nicht, aber die Wunde, die er in sich trägt, kostete ihn als Erwachsener heute morgen Energie. Er mußte Mut und Überwindung aufzubringen, um etwas anders zu machen.
Ich konnte richtig spüren, wie er sich dafür gesammelt hat, bevor er die Frage aussprach.
(Die Verkäuferin erzählte mir später, daß er sonst immer das Gleiche gekauft hat.)
Das Selbstvertrauen ist eine Summe von Gefühlserinnerungen und Überzeugungen, die sich auf die Situation beziehen, die gerade bewältigt werden soll.
Wie entsteht das Selbstvertrauen
Ein Kind baut ab der Geburt sein Selbst durch Interaktionen und Beziehungen auf. Das Selbst bildet sich in den ersten Jahren durch Worte, Erlebnisse und Meinungen. Ein Kind hinterfragt nicht, es vertraut / glaubt dem Leben.
Das Hinterfragen beginnt erst ab der Pubertät. Bis dahin haben sich Überzeugungen über das eigene Selbst gebildet, die immer für wahr gehalten werden, auch wenn sie das aus heutiger erwachsener Sicht nicht wahren.
Sie entstehen durch Verstrickungen, weiter gereichte Meinungen und Weltbilder, die sich in der Familie und im Umfeld befinden.
Du kennst bestimmt einige der folgenden Sätze, die meist so einfach nebenbei fallen und ihre (tiefe) Wirkung hinterlassen.
Das können Sätze wie diese gewesen sein:
- Das tut man nicht.
- Das mußte ja so kommen.
- Wenn du jetzt nicht gleich mitkommst, gehe ich alleine.
- Hast du dich auch artig bedankt?
- Was sollen denn die Nachbarn denken.
- Wie du wieder aussiehst. (Dazu fällt mir gleich das Lied „Junge“ von den Ärzten ein.)
Die Liste ließe sich noch seitenweise verlängern.
Wie steht es heute mit deinem Selbstvertrauen?
Als Erwachsene haben wir heute die Möglichkeit zu reflektieren, was wir als Kind erlebt haben. Wir fühlen auch heute noch, wie es dem Kind von damals ergangen ist und vielleicht oft auch heute noch geht.
Um diese Begrenzung zu überwinden, die durch starke Gefühle in der Kindheit entstanden ist, ist es notwendig die eigene Innenwelt zu analysieren. Als erwachsene Person neu hinzuschauen.
Das Selbstvertrauen kann wachsen, wenn wir „begreifen und unsere damalige Not mitfühlen.“
So ein innerer Dialog mit dem eigenen Kindanteil, kann Angst oder Wut erlösen und uns helfen, im JETZT anzukommen.
Vielleicht ist es dem Mann beim Bäcker durch die Überwindung heute gelungen, seine Blockade aufzulösen und er kann beim nächsen Einkauf freier seine Wünsche äußern.
Wenn du das Gefühl hast, Erfahrungen aus deiner Kindheit blockieren dich heute immer noch und du wünschst dir mehr Selbstvertrauen oder etwas anderes, dann gebe ich dir sehr gerne Hilfestellung dabei, diese Blockaden auf Sanfte Art und Weise aufzulösen.
Klicke einfach auf den folgenden Button und schreibe mir eine Mail. Ich freue mich auf dich.
Du willst keinen Beitrag verpassen?
Abonniere meinen kostenlosen monatlichen E-Mail-Newsletter mit nützlichen Tipps und aktuellen Informationen:
Möchtest du mehr nützliche Tipps und Infos? Alle älteren Beiträge kannst du jederzeit im Blogarchiv auf meiner Webseite nachlesen.