Foto Sabine Eggersglüß
„Unser Schatten enthält die Essenz von dem, was wir sind, unsere kostbarsten Gaben.“
Debbie Ford
Schatten waren für mich als Kind mitunter etwas Gruseliges. Haben sie doch oft die Fantasie mit mir durchgehen lassen und wurden schnell zu bedrohlichen unbekannten Wesen, wenn ich etwas aus dem Keller holen sollte. Es gab zwar Licht dort, aber auch dunkle, unbeleuchtete Ecken.
Bei der Schattenarbeit geht es nicht um unsere Schatten, der entsteht, wenn die Sonne auf uns scheint, sondern um die Aspekte von uns, die wir nicht ganz in unser verantwortliches Bewusstsein integrieren.
Unser Schatten enthält alle Teile von uns, die wir versucht haben zu verstecken oder zu verleugnen. Jene dunklen Aspekte, von denen wir geglaubt haben, dass sie für unsere Familie, Freunde, unser Umfeld und vor allem für uns selbst nicht akzeptabel sind.
Meist haben wir sie tief in unser Bewusstsein hinab gedrückt, verborgen vor uns selbst und anderen, was uns viel Kraft und Energie kostet. Die Analogie eines Hauses hat mir geholfen besser zu verstehen, wie unsere Schatten entstehen.
Stelle dir vor, du seist ein prachtvolles Haus, mit langen Fluren und sehr vielen Zimmern. Jedes Zimmer ist für sich vollkommen und enthält ein Geschenk, eine besondere Gabel ein Talent von dir. Alle diese Zimmer bilden zusammen das perfekte, wunderbare Haus.
Furchtlos auf der Suche nach Schätzen und Geheimnissen
Als Kind hast du jeden Winkel vom Dachboden bis in den Keller dieses Haus erkundet, ohne Scham und ohne zu urteilen. Furchtlos hast du nach Schätzen und Geheimnissen gesucht und gestöbert. Jedes Zimmer war einzigartig und voller Licht und Liebe.
Irgendwann kam eine Person in dein wundervolles Haus und hat dir gesagt, ein Zimmer sei nicht in Ordnung, dass würde bestimmt nicht zum Haus dazugehören. Wenn du weiterhin ein prachtvolles Haus haben möchtest, wäre es besser, dieses eine Zimmer einfach zu verschließen und zu vergessen.
Da du weiterhin geliebt und angenommen sein wolltest, hast du beschlossen, diesem Vorschlag zu folgen und die Tür abzuschließen.
Im Laufe deines Lebens kamen weitere Menschen (Familie, Freunde, Lehrer usw.) in dein Leben, die dir gesagt haben, welche Zimmer sie mochten und welche nicht akzeptabel waren.
Nach und nach hast du aus den verschiedensten Gründen immer mehr Zimmer verschlossen, die dann in Vergessenheit gerieten.
So hast du die Türen zu den Räumen verschlossen, die nicht den Normen der Gesellschaft oder deinem eigenen Ideal entsprachen.
Talente und Gaben vergessen und verloren
Wo sind das Licht und die Liebe geblieben, die ganzen wundervollen Geschenke, Gaben und Talente, die dich ausgemacht haben, die zu dir gehörten?
Am Anfang merken wir gar nicht was da mit uns passiert. Von überall kommen Botschaften, wie so ein Haus auszusehen und zu sein hat. Da wird das eigene innere Stimmchen, dem wir vertraut haben, immer leiser, bis es kaum noch vorhanden ist.
Viele von uns haben solche verschlossenen Zimmer und Kammern. Irgendwann entsteht dann der Glauben, wir seien ein reparaturbedürftiges Haus mit wenigen Zimmern und kein von Licht und Liebe durchflutetes wunderschönes Anwesen.
Jedes dieser Zimmer steht stellvertretend für einen Aspekt von uns, wie Liebe, Kreativität, Mut, Anmut, Integrität, Schüchternheit, Arroganz, Krankheit und vieles mehr.
Unsere Einzigartigkeit finden
Den Schlüssel zu unserer Einzigartigkeit können wir nur finden, wenn wir alle Zimmer unseres Hauses öffnen und unsere Gaben und Talente annehmen, auch wenn sie nicht jedem in unserem Umfeld gefallen.
Das müssen sie auch nicht. Jeder Mensch hat Eigenschaften, die nicht allen anderen Menschen gefallen und das ist okay so.
Viele Menschen haben Angst davor, herauszufinden, welche Aspekte von ihnen sich hinter diesen verschlossenen Türen verbergen könnten.
Ich möchte dich ermutigen, dich auf das Abenteuer einzulassen, deine Gaben und Talente in dir aufzuspüren. In deinem Tempo, Tür für Tür, langsam einen Raum nach dem anderen zu öffnen und die darin verborgenen Aspekte von dir anzuschauen und anzunehmen.
Starkes Selbstvertrauen oder Angeberei
Vielleicht hast du ein starkes Selbstvertrauen, die hervorragende Fähigkeit schnell zu denken, bist bereit nach vorne zu treten. Das wurde möglicherweise in deiner Kindheit als Angeberei verstanden und gesehen.
Um weiter zu gefallen oder dazuzugehören hast du diese wunderbaren Eigenschaften, die ideale Führungsqualitäten sind, evtl. unterdrückt und somit nicht genutzt.
Draufgängerisches oder launisches Verhalten können genauso Spontanität und positives Denken sein.
Jetzt als erwachsene Person, mit einem anderen Verständnis, kannst du deine Gaben achtsamer, dosierter und gezielter einsetzen.
Wenn wir unsere „Schatten“ annehmen und integrieren, setzen wie Lebensenergie frei, die wir darauf verwendet hatten, diese Talente zu unterdrücken.
Botschaften unserer Schatten
Es kann sein, daß du von deinen verborgenen Aspekten Botschaften bekommst. Z.B. Mit mir stimmt etwas nicht. Ich bin nicht in Ordnung. Ich bin nicht liebenswert. Ich habe nichts verdient. Ich bin nichts wert.
Das sind die Glaubensmuster, die aus deinen Erfahrungen entstanden sind, als du deine Talente noch nicht unterdrückt hattest.
Vielleicht fürchtest du dich so sehr vor den verdrängten Gedanken und Gefühlen, daß du sie nur noch als Projektion auf andere Menschen wahrnimmst.
Wo du das jetzt weißt, kannst du es für dich nutzen und beobachten. Was mag ich an jemand anderem nicht? Was triggert mich? Worauf bin ich neidisch?
Das geniale ist, das wir das, was uns bei anderen auffällt, auch können!
Also du kannst z.B. genauso erfolgreich, mutig, sportlich, redegewandt oder was auch immer sein, wie die Person, die dich triggert.
Davor brauchst du dich nicht fürchten und keine Angst zu haben.
Die Welt braucht dich, so wie du bist, mit all deinen besonderen Gaben und Fähigkeiten.
Niemand hat sie genauso wie du. Du bist einzigartig.
Du wünschst dir jemanden an deiner Seite, der dir hilft, deine Schatten anzuschauen? Dann schreibe mir eine E-Mail, um ein gratis Kennenlerngespräch zu buchen.
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